Zum Inhalte springen

„Man muss nicht unbedingt das Licht des anderen ausblasen,
um das eigene Licht leuchten zu lassen.” (Phil Bosmans)

Benchmarking

Baltic Bay Clinical Consulting führt sämtliche Prozeduren durch, die für ein Benchmarking im Rahmen der Krankenversorgung im klinischen Bereich, im tagesklinischen Bereich und in der ambulanten Versorgung erforderlich sind.

Das Wort Benchmark ist eine Zusammensetzung aus den beiden englischen Begriffen bench („Bank“, „Schulbank“) und mark („Zeichen“). Mark wiederum basiert auf dem deutschen Wort Marke, das aus dem französischen marque („Kennzeichen“, „Warenzeichen“) entlehnt ist.

Benchmarking ist die Durchführung einer wettbewerblichen Vergleichsanalyse. Normalerweise erfolgt dies mit Hilfe eines festzulegenden Kennzahlensystems. Dabei werden Benchmarks als Referenz- oder Vergleichswerte einer gemessenen Bestleistung verwendet, die als Kennzahl(en) oder als eine Zustandsbeschreibung ausgedrückt werden.
 
Benchmarking ist der methodische Vergleich von

  • Strategien,
  • Organisationsstrukturen,
  • Performance Indikatoren,
  • Prozessen,
  • Produkten und Dienstleistungen sowie
  • Methoden, Instrumenten und Systemen.

Dabei findet ein Austausch mit Vergleichspartnern statt, die mittels Benchmarks als besser identifiziert wurden. Diese Vergleichspartner werden anhand von Analogien in der eigenen oder anderen Organisation gefunden.

Ziel des Benchmarking ist es, die eigene Leistungsfähigkeit durch das Vorbild der Vergleichspartner entscheidend zu verbessern.

“Benchmarking is the process of identifying and learning from best practices in other organizations”

Praktische Umsetzung

des Benchmarking in der klinischen Versorgung

Vor allen methodischen Erörterungen über die Wege von Klinikvergleichen rangieren die Auswahl der Kriterien und die damit verbundenen Messinstrumente an erster Stelle. Hierüber muss ein Konsens zwischen allen Beteiligten hergestellt werden.

Verwendet man Qualitätsbeurteilungen durch Patienten müssen die Befragungsinstrumente den Gütekriterien psychologischer Meßverfahren genügen und vor allem qualitätsrelevante und handlungsrelevante Merkmale der  Behandlung und Rehabilitation erfassen. Weiterhin müssen empirisch begründete Anhaltspunkte dafür gefunden werden, ob direkte (naive) Vergleiche oder risikoadjustierte Vergleiche zu unterschiedlichen Ergebnissen führen und welche Risikomerkmale dabei zu berücksichtigen sind.

Methodik

Direkte „naive“ Vergleiche

Zunächst wird mit jedem einzelnen Vergleichskriterium ein Overall-Test zwischen den Kliniken durchgeführt.  Bei einem signifikanten Overall-Test zu jeder Skala wurde jede Klinik mit den Anderen verglichen und die Ergebnisse gewichtet
(schlechter = 0 Punkte, gleich = 1 Punkt, besser = 3 Punkte). In diesem Verfahren werden direkte „naive“ Vergleiche zwischen den Einrichtungen angestellt.

 Direkte Vergleiche der Mittelwerte in einzelnen Skalenbereichen zwischen verschiedenen Kliniken („naive Vergleiche“) berücksichtigen als feste Einflussfaktoren die Faktoren „Klinik“ bzw. die jeweiligen „Patienten“ der Klinik und ordnen gefundene Unterschiede im Wesentlichen dem Faktor Klinik zu.

Tatsächlich ist dies in der Regel ein ungerechter Fehlschluss, insbesondere, wenn man davon ausgehen kann (muss), dass wichtige Merkmale der Patienten zwischen den Kliniken unterschiedlich verteilt sind.

Risikoadjustierter Einrichtungsvergleich von indikationsgleichen Kliniken

Dabei werden risikoadjustierte Vergleiche unter Hinzuziehung klinisch relevanter Merkmale durchgeführt wie z. B.  Alter, Geschlecht, Dauer seit Erstmanifestation, Behandlungsdauer, Rentenstatus, Anzahl psychischer Diagnosen, Anzahl somatischer Diagnosen, AU in den letzten 12 Monaten, Kostenträger usw.

Im Rahmen einer „Risikoadjustierung“ wird der Einfluss von Merkmalen der Patienten, von denen man annehmen kann, dass sie einen Einfluss auf die Befragungsergebnisse haben („Risikomerkmale“) gewissermaßen „herausgerechnet“ und somit als „zufällig“ angenommen.

Die dann gefundenen Unterschiede sind „gerechtere“ Vergleiche, weil der Unterschied, der sich aufgrund unterschiedlicher Patientenzusammensetzungen ergeben würde, herausgenommen wird. Die sich so ergebenden neuen Werte sind frei vom Einfluss der betreffenden Variablen. Dies ist eine wesentliche Voraussetzung für „faire“ Klinikvergleiche.

Letztlich können alle verfügbaren Variablen in eine solche Risikoadjustierung hinein genommen werden. Auch Merkmale der Klinik wie z.B. die Größe der Klinik wären theoretisch denkbar.

Eine graphische Darstellung der Ergebnisse beinhaltet den Mittelwert jeder einzelnen Klinik im jeweiligen Qualitätsbereich und der nach oben und unten reichende Balken umfasst den Standardmessfehler. Weiterhin ist der Mittelwert der Gesamtstichprobe aller Kliniken eingetragen. Liegt die Spannbreite des Standardmessfehlers oberhalb oder unterhalb des Mittelwertes (ohne den Durchschnittswert zu berühren), sind die Klinikergebnisse signifikant schlechter (Down-Klinik) oder besser (Top-Klinik) als der Gesamtwert.

Die numerisch schlechteste Klinik erhält jeweils 1 Punkt. Die weiteren Punktzuordnungen von 2 Punkten bis 7 Punkten erfolgen nach der absoluten Höhe der Mittelwerte, sodass die beste Klinik immer 7 Punkte erhält. Die zugeordneten Punkte aus den Subskalen des jeweiligen Qualitätsbereiches werden zusammengezählt. Die Klinik mit der höchsten Punktsumme erhält dann den Rangplatz 1 und die Klinik mit der niedrigsten Punktsumme den Rangplatz 7. Das abschließende Ergebnis setzt sich zusammen aus den Punktsummen der einzelnen Skalenbereiche. Danach erfolgt die Zuordnung der besten Klinik (Rang 1) u.s.w. und schließlich der schlechtesten Klinik (Rang 7).

Der Standardmeßfehler ist ein Maß für die mögliche Variation des Mittelwertes zwischen aus derselben Verteilung stammenden Stichproben und ist somit ein Indikator für die Spannbreite der Beurteilungen in der jeweiligen Skala in der einzelnen Klinik. Eine geringe Spannbreite sagt etwas über die Einheitlichkeit der Beurteilungen aus.

Das Benchmarking führt in der Regel zu einer ausreichenden Differenzierung zwischen den Kliniken. Die Risikoadjustierung wird von den Kliniken als „gerechter“ betrachtet. Die Differenzierungen zwischen den Kliniken werden eindeutiger.

Qualitätsrelevante Befragungen eignen sich als Grundlage für ein klinisches Benchmarking. Die Positionierungen der Kliniken sind ein fundiertes Arbeitsmaterial, von den Besten zu lernen, wenn die Kriterien und die Auswertungsmethodik von allen Beteiligten akzeptiert werden.

Ausschnitte aus Benchmarking-Ergebnissen in Verantwortung von Baltic Bay Clinical Consulting im klinisch-stationären Bereich (Psychosomatik, Suchterkrankungen, Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates, Herzkreislauferkrankungen, neurologische Erkrankungen, Rehabilitation von Kindern und Jugendlichen) können bei Interesse beim Verfasser angefordert werden: Kontaktformular