Einfluss von Behandlungsdosis, Behandlungsdichte und Behandlungsdauer auf die psychosomatische Symptomlast. Eine naturalistische Studie an stationären Psychotherapiepatienten
Matthias Holzapfel1,2, Klaus Schonauer3, Oskar Mittag1
1 Abteilung Qualitätsmanagement und Sozialmedizin, Universitätsklinikum Freiburg
2 Kliniken St. Georgen, Abteilung Psychosomatik
3 Universität Konstanz, Zentrum für Psychiatrie Reichenau
(Erschienen in Zielke M, Wittmann W W (Hrsg) Behandlungsdauer und Behandlungsergebnisse: Ein Tabu auf dem Prüfstand der Psychotherapie- und Rehabilitationsforschung. Praxis Klinische Verhaltensmedizin und Rehabilitation, Heft 83 S. 47-53. Pabst Science Publishers, Lengerich)
Kurzfassung
Bisherige Studien zeigen heterogene Ergebnisse bezüglich der Beziehungen zwischen der Dichte und Dosis stationärer Psychotherapie und dem Therapieergebnis. Die vorliegende Studie analysiert die unmittelbaren Zusammenhänge zwischen Therapiezeit und psychosomatischer Symptomlast, sowohl im wöchentlichen Verlauf als auch in der Prä-Post-Betrachtung. Es handelt sich um eine naturalistische Verlaufsstudie an 67 stationären Psychiatriepatienten.
Es konnte gezeigt werden, dass die Therapiedosis signifikant mit dem Ausmaß der Reduktion der psychosomatischen Symptomlast in Verbindung steht. Außerdem wurde ein signifikanter Zusammenhang der Therapiedichte und der Symptomlastwerte derselben Wochen festgestellt.
Die Ergebnisse bekräftigen die Vermutung, dass ein Zusammenhang zwischen der Therapiezeit und dem kurzfristigen Therapieerfolg (= Reduktion der psychosomatischen Symptomlast) besteht.
Schlüsselwörter
Stationäre Psychotherapie
Behandlungsdauer
Therapiedosis
Therapiedichte
Therapieergebnis